Krise als Chance – gleich drei Mal
25.03.2020

Bis vor kurzer Zeit glich die Welt einer riesigen Maschinerie mit vielen drehenden Rädchen, die mit Geld gut geschmiert die Bedürfnisse vieler, nicht aller Menschen, befriedigt hat. Diese Maschinerie ist mit der Flüchtlings-, Klima- und Corona-Krise nun definitiv ins Stocken geraten. 

Wegen Hunger, Krieg und Arbeitslosigkeit verlassen viele in ihrer Existenz bedrohte Menschen die angestammte Heimat zwangsweise. Sie suchen neue Perspektiven, Erwerbsmöglichkeiten und folgen in ihrer Not logischerweise dem Weg des Geldes, der sie zum Beispiel nach Europa führt. Dort möchten sie als Rädchen wieder in der Maschinerie mitdrehen, stellen aber fest, dass Geld aus ihren Heimatländern zwar willkommen ist, sie hingegen nicht. Ihre existenzielle Not löst in Europa die Flüchtlingskrise aus, die eigentlich eine soziale Krise ist und schon lange gärt.

Die Maschinerie braucht, um im Bild zu bleiben, nicht nur drehende Rädchen, sondern auch die nötige Energie, die sie antreibt. Durch die verwendeten fossilen Energieträger wird eine Unmenge von CO2 produziert, das die lebensbedrohende Erwärmung der Atmosphäre zur Folge hat und seit Langem absehbar in die ökologische Krise führt.

Das Corona Virus wird durch rigorose Massnahmen an der Ausbreitung gehindert. Unzählige der Rädchen können ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen und stehen still. Ein Kollaps der ganzen Maschinerie droht.  Die Regierungen wollen die Ausfälle mit viel Geld überbrücken. Eine gravierende wirtschaftliche Krise bahn sich an. 

Hier ist es nötig, eine weitere Eigenschaft der Maschinerie zu beachten. Sie verlagert nämlich weltweit viel Geld von einer zunehmend verarmenden Unter- über eine schmäler werdende Mittel- zu einer exponentiell reicher werdenden Oberschicht. Hier wäre das Geld mit einer entsprechenden Kapitalgewinn- und Erbschaftssteuer zu finden. Jene Menschen, die dank der Maschinerie von Zins und Zinseszinsen – nicht von der Arbeit – gut bis sehr gut leben, könnten so einen Teil zurückgeben und hätten immer noch genug. 

Dies würde allerdings nur Sinn machen, wenn die Maschinerie, welche in ihrer jetzigen Form die drei Krisen mitverursacht hat, im Sinne der nachhaltigen Entwicklung ökologisch, sozial und wirtschaftlich umgebaut würde. Ansonsten kommt die nächste Krise bestimmt.